Der Schweizer Hebammenverband warnt vor dem Umstand, dass in der Schweiz jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt, bei privat versicherten Frauen sogar bis zur Hälfte. Auch dass im Kanton Zug doppelt so viele Frauen per Kaiserschnitt entbunden werden als im Kanton Jura, kann kaum mit medizinischer Notwendigkeit erklärt werden. Diese Entwicklung sei unverantwortlich, sagen die Hebammen zu recht. Man kann sicher nicht alles allein den Ärzten in die Schuhe schieben. Wenn Mütter die Strapazen der Geburt fürchten und deshalb lieber einen Kaiserschnitt wollen, ist das auch ein gesellschaftliches Thema. Aber dass die Ärzte sich so bereitwillig einspannen lassen, gibt doch zu denken. Sie sind doch angeblich – das zumindest betonen sie stets, wenn es um die SD geht – so sehr um das Wohl ihrer Patienten besorgt. Also müssten sie Schwangere doch eigentlich ermuntern, auf natürlichem Wege zu gebären. Aber ein Kaiserschnitt ist halt lukrativer. Noch dazu planbar und wohl in mancherlei Beziehung bequemer. Man kann es nachvollziehen, wie es in etwa abläuft. Als Apotheker fragt man sich bloss, woher der naive Glaube so vieler Exponenten im Gesundheitswesen kommt, beim noch einfacheren Gelderwerb SD beschränkten sich die Ärzte auf das Notwendigste!
5. Dezember 2008