Informiert im Gesundheitswesen

Kanton Zürich sagt Ja zur SD

Die Zürcher Stimmbürger haben der Ärzteinitiative zur kantonsweiten Einführung der SD mit einem Mehr von gut 52% zugestimmt. Mit dem irreführenden Titel «Wahlfreiheit» beim Medikamentenbezug haben die Ärzte ihr Ziel erreicht und können nun auch in der Städten Zürich und Winterthur ihre Kassen mit dem Verkauf von Medikamenten füllen. Es darf bezweifelt werden, dass die Stimmbürger sich im Klaren darüber waren, wozu sie Ja gesagt haben. Und man fragt sich auch, wozu eigentlich das Schweizerische Heilmittelgesetz dient. Darin ist festgehalten, die SD sei einzuschränken. Wenn allerdings jeder Kanton dann doch wieder tun kann, was ihm gefällt (im Kanton Zürich leider mit kräftigem Sukkurs des zuständigen Regierungsrates!), dann nützt alles nichts.

Für die Apotheker im ganzen Kanton ist diese Abstimmungsniederlage vernichtend. Zwar wird es eine Übergangsfrist geben, doch wenn nicht auf gerichtlichem Weg noch eine Wendung herbeigeführt werden kann, werden nicht nur in den Städten Zürich und Winterthur etliche Apotheken in ihrer Existenz gefährdet sein. Auch auf dem Land wird es für viele eng, denn auch Landapotheker erzielten zum Teil dreissig bis vierzig Prozent ihres Umsatzes mit Rezepten, die vorwiegend von Ärzten aus den Städten kamen.

Dieser Rückschritt ist sehr bedauerlich, und es ist zu befürchten, dass die Ärzte in anderen Kantonen Morgenluft schnuppern und nun ebenfalls versuchen, bei den Medikamenten zuzulangen.

30. November 2008

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