Am 30. November wird im Kanton Zürich darüber abgestimmt, ob die SD flächendeckend im ganzen Kanton eingeführt werden soll. Sagt das Stimmvolk ja zu einer entsprechenden Initiative der Ärzte, dann dürfen fortan auch die Ärzte in den Städten Zürich und Winterthur kräftig die Tasche füllen mit dem Verkauf von Medikamenten. Dass sie dabei ungeniert zulangen, zeigt die Statistik. Die Ärzte haben von Januar bis Ende September dieses Jahres ihren Medikamenten-Umsatz um 5.8% gesteigert, berechnet nach Ex-factory-Preisen. In derselben Zeit haben die Apotheken einen Zuwachs von lediglich 4.7% verzeichnen können. Der Marktanteil der Apotheken am Medikamentenverkauf sinkt unaufhörlich. Im Jahr 2000 lag er bei 60.3%, 2007 noch bei 54.1%. Im selben Zeitraum ist der Marktanteil der Ärzte am Medikamentenumsatz von 24.9 auf 27.6% gestiegen. Man kann nur hoffen, dass das Zürcher Stimmvolk auf die angebliche «Wahlfreiheit» beim Bezug der Medikamente nicht hereinfällt. Kein Patient eines SD Arztes ist frei in der Wahl zwischen Medikamenten aus der Praxisapotheke und einem Rezept. Er wird seine Medikamente beim Arzt kaufen müssen. Ausser er ist bereit, es mit seinem Arzt zu verscherzen. Und wer will das schon!
18. November 2008