Der Nationalrat hat es abgelehnt, die Preise der kassenpflichtigen Medikamente alle drei Jahre zu überprüfen und jenen anderer Länder anzupassen. Preisanpassung selbstverständlich nur, wenn die Preise in den Vergleichsländern tiefer sind. Allein das zeigt, wie quer so ein Vorgehen in der Landschaft liegt. Das nennt man in der Politik dann wohl Markt. Doch regen wir uns nicht auf, die Vorlage ist vom Tisch. Mindestens so lange, bis die nächste kommt. Grund zum Ärger gibt allerdings die Art der Berichterstattung. In der NZZ, die sich ja nicht gerade als linkes Kampfblatt positioniert, steht als einleitender Satz zum erwähnten Thema: «Vorlagen zur Verbesserung des Gesundheitswesens haben es im Parlament stets schwer…» Es ist erschütternd, wie tief der Glaube selbst in bürgerlichen Kreisen verankert ist, eine Preissenkung sei automatisch eine Verbesserung des Gesundheitswesens.
2. Oktober 2008