Die schwedische EU-Parlamentarierin Eva-Britt Svensson sieht sich wahrscheinlich als grosse Kämpferin für die Rechte der Frau. Sie hat erreicht, dass das EU-Parlament ihre Meinung teilt, in der Werbung (zum Beispiel für Waschmittel) dürften nicht nur Hausfrauen gezeigt werden. Das zementiere ein antiquiertes Rollenbild. Zwar hat das EU-Parlament nicht viel zu sagen, aber wir sollten uns dennoch auf einiges gefasst machen. Die EU-Kommission nämlich, die Gesetzesvorschläge ausarbeiten kann, wollte vor einigen Jahren allen Ernstes «herabwürdigende Darstellungen von Frauen in Presse und Werbung» europaweit reglementieren. Das ging soweit, dass sogar Fernsehprogramme hätten verboten werden sollen, die Frauen «klischeehaft» zeigten. Der Vorstoss wurde abgelehnt. Aber angesichts der exzessiven und allzu oft sektiererisch anmutenden Auslegung von politischer Korrektheit auch hierzulande, steht uns wohl noch einiges bevor. Man wundert sich nur immer wieder, dass sich die Frauen selbst nicht vehement wehren gegen den Unsinn, sie seien stets nur Opfer irgendwelcher männlicher Schreckenstaten. Frauen wie Männer sollten sich vor staatlichen Vorschriften – und den immer dahinter stehenden Bürokraten! – hüten, die ihnen vorschreiben, was sie zu sehen und zu denken haben. Unter diesem Aspekt müssten wir vielleicht auch einmal Rauchverbot, Alkoholverbot, Werbeverbot, exzessive Deklarationspflichten, Eingriffe ins Firmenmarketing etc. betrachten!
2. Oktober 2008