Der hochbezahlte Helsana-Chef Manfred Manser hat's offenbar nicht so mit dem Rechnen. Zumindest nicht, wenn es um anderer Leute Tasche geht. Die eigene füllt er sich mit seinem exorbitanten Salär (880'000 Franken waren es letztes Jahr) bekanntlich fürstlich. Aber bei den Parallelimporten hapert es mit den Zahlen. Dyskalkulie nennt man das, glaubs. Also, der Herr Manser hat Herrn Blocher, als der noch Bundesrat war, vorgerechnet, man könnte die Prämien um 2.7% senken, wenn man Medikamente parallel importiere. Das war im Sommer 2007. Ein paar Preissenkungsrunden später, also heute, hat sich das Einsparpotential durch Parallelimporte zwar etwas relativiert. Aber Manser lässt sich von solchen Spitzfindigkeiten nicht beeindrucken. Er bleibt bei seinen Zahlen. Die Rechnung von Thomas Cueni, Geschäftsführer von Interpharma, lautet erwartungsgemäss etwas anders, und wohl auch realistischer. Rund 35 Millionen Franken liessen sich laut ihm allenfalls einsparen, basierend auf dem Ex-factory-Preis. Etwa 10% der Einsparungen kämen tatsächlich den Konsumenten zugute. Damit könnten die Prämien allenfalls um 1.5 Promille gesenkt werden. Und das zum Preis von weniger Patientensicherheit, dubiosen Quellen etc. Aber eben, um Realitäten geht es hier nicht. Auf den Medikamentenpreisen herumhacken ist eben wesentlich einfacher, als die echten Probleme im Gesundheitswesen zu lösen.
22. September 2008