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Tag und Nacht, erste Folge

Na, wie war's? Haben Sie die erste Folge von «Tag und Nacht», der neuen Schweizer Soap nach dem Vorbild der Permanence-Praxis im Zürcher Hauptbahnhof, gesehen? War mässig, oder? Aber die PR für die Ärzte ist gut. Auch wenn sich nächstentags eine Tages-Anzeiger-Redaktorin, die gleichzeitig Ärztin ist, darüber auslässt, dass die Herzmassage (bei der schon in der ersten Folge einer der Ärzte stirbt) nicht mehr dem neuesten Stand der Erkenntnisse entsprochen habe und dass auch sonst einiges nicht der Realität entspreche. Wen kümmert's! Die Helden in Weiss wetzen durch die Praxis, wie man das von ihnen erwartet. Sogar die Frauenquote stimmt. Und als immer mehr Patienten die Praxis vollkotzen (sorry, aber die Darstellung war ziemlich drastisch, so dass dieses Wort hier durchaus angebracht ist), merkt eine der Ärztinnen sogar, dass da keine Noroviren und auch keine Salmonellen im Spiel sein können. Eine veritable Vergiftung sei das. Mit Eisenhut (das kommt dann erst in der zweiten Folge, aber wir sind ja unter uns, darum sei es jetzt schon verraten). Und die Ärztin kennt die ganzen Symptome (die allerdings laut Tages-Anzeiger-Ärztin auch nicht stimmen)! Ohne dass sie das Tox anrufen musste. Sehen Sie, und da zeigt sich, dass die Soap eben doch voll realistisch ist. Da das Tox wegen der Budgetkürzung des Bundes ohnehin bald nicht mehr existiert, müssen wir uns in Zukunft nämlich ganz darauf verlassen, dass unsere Ärzte auch in der Toxikologie und insbesondere in der Pflanzenkunde genau aufgepasst haben. Sie sind eben doch die Helden der Nation.

8. September 2008

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