Geht es nach den kantonalen Gesundheitsdirektoren und der Verbindung der Schweizer Ärzte FMH, soll zwar der Ärztestopp Ende 2009 fallen, aber so endgültig dann doch wieder nicht. Die Kantone sollen mitreden können. Sie sollen regionale Zulassungsbeschränkungen durchsetzen, wenn es ihrer Einschätzung nach in bestimmten Gebieten eine Überversorgung gibt. Umgekehrt sollen sie Anreize schaffen für neue Arztpraxen in unterversorgten Gebieten. Wie soll das denn gehen? Kriegen die Ärzte dann Subventionen? Höhere Taxpunktwerte? Und wer bezahlt im diesem Fall dann die Differenz? Vielleicht lassen sich praxiswillige Ärzte auch durch eine schmucke Gratisvilla anlocken?
Das Debakel ist programmiert. In Zukunft würde also in jedem Kanton nach Gutdünken bestimmt, was für die Bevölkerung gut ist. Dies dann nach 26 Mal unterschiedlich festgelegten Kriterien und mit dem üblichen politischen Gezänk. Und wie denken sich das die Erfinder dieses Modells an den Kantonsgrenzen? Wenn Dr. XY im einen Kanton keine Praxisbewilligung kriegt, dann richtet er sein Sprechzimmer halt im Nachbarkanton ein, wo man glaubt, die Bevölkerung brauche eine etwas grössere Ärztedichte?
Die Beteuerung von GDK-Vizepräsident Carlo Conti, die Kantone strebten keine überdimensionierte Planungsbürokratie (aber eine «normale» Planungsbürokratie schon?) an, tröstet nicht wirklich. Der Vorschlag von GDK und FMH ist unbrauchbar.