Nochmals geistert der alte Preisüberwacher durch den Blätterwald. «Post hat Ärger» titelt der Tages-Anzeiger vom 14. August. Die Briefe seien zu teuer, beschied Rudolph Strahm den Damen und Herren von der Post, und er hat auch gleich ausgerechnet, dass wir gebeutelten Postkunden 300 Millionen zu viel bezahlen müssten. Jetzt kann man ja mit Fug und Recht dafür sein, dass die Post ihre Tarife senkt. Aber woher weiss eigentlich Herr Strahm immer so ganz genau, was «zu viel» bedeutet? Bei den Medikamentenpreisen immerhin scheint es für ihn klar, wir müssen billiger sein als die Deutschen. Beim kürzlich von Interpharma veröffentlichten Preisvergleich sei die deutlich höhere deutsche Mehrwertsteuer nicht berücksichtigt worden, deshalb sei Interpharma zu dem für die Schweiz positiven Preisvergleich gekommen, ärgert sich Strahm. Ja, Menschenskind, was können wir denn dafür, dass die Deutschen eine derart exorbitante Mehrwertsteuer haben? Sollen wir jetzt auch noch für das politische Gewurschtel der Deutschen herhalten? Herr Strahm, warum geniessen Sie nicht endlich Ihre Pension?
14. August 2008