Die Nachrichten sind zeitlich gut abgestimmt. Zuerst kommen die Krankenkassen mit der Warnung vor steigenden Prämien, und nur wenige Tage später wird die «Studie» von Santésuisse mit den angeblich immer noch zu hohen Medikamentenpreisen in der Schweiz veröffentlicht. Die Schweizer würden 850 Millionen Franken «zu viel» bezahlen, betet derzeit jede Zeitung nach. Dieses ewig gleiche Quod erat demonstandum steht ja schon von Anfang an fest. Es gibt immer irgendwelche Länder, die billigere Medikamente haben. Schön für deren Bevölkerung. Aber hat sich schon mal jemand die Mühe gemacht nachzufragen, ob denn in diesen Ländern auch immer alles verfügbar ist? Und jeder jedes Medikament jederzeit erhält? So wie hier in der Schweiz? Aber solche Überlegungen würden womöglich das Quod erat demonstrandum stören. Kleiner Spartipp an Santésuisse: Wozu eigentlich eine – sicher teure – «Studie», die Botschaft für nächstes Jahr steht ja ohnehin heute schon fest.
8. August 2008