Na, das ist ja ein Sommerloch-Knüller. Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin soll folgende Äusserung gemacht haben: «Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können.» Naja, denkt man sich fröstelnd, wenn all die Ghaddafis dieser Welt noch ganz durchdrehen, wird man sich allenfalls auf solche Szenarien einstellen müssen. Aber – jetzt kommt's – das geht gar nicht. Denn, und das ist die Antwort einer Vertreterin vom «Bundesverband der öffentlich bestellten und vereidigten sowie qualifizierten Sachverständigen» (sic!), unsere – gemeint sind die deutschen, aber in diesem Punkt dürften wir Schweizer nicht so sehr verschieden sein – Gebäude seien bautechnisch nicht für so niedrige Raumtemperaturen ausgelegt. Schimmelpilze wären garantiert. Diese würden die Bausubstanz angreifen und vor allem die Raumhygiene massiv beeinträchtigen.
Der pharmazeutische Rat zu diesem Thema: Hätte Herr Sarrazin einen Apotheker als Berater, hätte der ihm sagen können, dass Heilmittel, die wirken, meist auch Nebenwirkungen hervorrufen. Diesem Gedanken sollte man auch in der Politik des öfteren etwas Zeit widmen.
Und noch ein Knüller. Die Sachverständige meinte weiter, die Heizenergie müsse einfach bezahlt werden, egal wie hoch die Kosten seien, um den Gebäudezerfall zu verhindern. So etwas ähnliches müssten die Apotheker auch mal ins Land rufen. Poaahh, da wäre etwas los!
4. August 2008