Bis jetzt redeten uns alle Botox-Anhänger ein, mit den Zornesfalten würden auch die damit verbundenen Seelennöte verschwinden. Stimmt so eindeutig wohl doch nicht. Forscher der TU München haben den Zusammenhang zwischen der Mimik und der Verarbeitung von Emotionen im Gehirn aufgespürt. Man weiss zwar schon lange, dass die Mimik die Gefühlswelt beeinflusst, die eigene wie jene unseres Gegenübers. Jetzt weiss man auch wie. Die Mimik beeinflusst die Funktion der Amygdala im Gehirn, einem Teil des limbischen Systems, dem Ort, wo die Emotionen verarbeitet werden. Zum Test haben die Forscher einigen Probanden mit Botox vorübergehend die Zornesfalten gelähmt. Das milderte nicht nur die emotionale Mimik der Testpersonen, sondern verminderte auch die Aktivität der Amygdala. Überlegen Sie es sich also nochmals mit dem Botox. Auf die grimmigen Zornesfalten und deren emotionale Auswirkung auf die Umwelt könnte die Welt zwar verzichten. Aber das Lächeln will ja oft auch nicht mehr richtig gelingen, wenn das Gesicht mit Botox lahmgelegt ist.
23. Juli 2008