Ja, warum hat das der Mann nicht schon früher gesagt? Dann hätten wir ihn vielleicht doch ein klein wenig ins Herz geschlossen. Rudolph Strahm kritisiert in seinem neuesten Newsletter die Selbstdispensation. Und zwar so, dass die Ärzte erschreckt aufheulen und ihm vorwerfen, er verliere den Blick aufs Ganze. Scheint uns nicht. Strahm stellt fest, dass sich die SD zu Lasten der Apotheker ständig ausweitet. Und dass die Ärzte sich auf ein paar wenige Dutzend Medikamente konzentrieren können, die Apotheker dagegen ein Lager von mehreren Tausend Arzneimittel halten müssten. Und dass die Ärzte aus der SD durchschnittlich 106'000 Franken Nettoertrag erwirtschaften. Nicht mitgerechnet die nicht deklarierten Kickbacks, Aktienanteile und Boni von Zur Rose etc. Das schaffe eine Wettbewerbsverzerrung (sic!) gegenüber den Apothekern. Ja, Leute, das scheint uns übers Ganze gesehen doch ziemlich eindeutig. Nur die Schlussfolgerungen von Herrn Strahm bedürfen noch einiger Korrekturen. Nicht eine Margenkürzung für die SD-Ärzte ist die Lösung. Die SD gehört ganz einfach abgeschafft. Warum? Wenn Ärzte weniger verdienen an den Medikamenten, verkaufen sie einfach noch mehr. Eine solche Mengenausweitung kann der Apotheker nicht betreiben. Der kann nur abgeben, was auf dem Rezept steht.
Der Newsletter 03/08 ist hier zu finden http://www.preisueberwacher.admin.ch/dokumentation/00438/00549/00687/index.html?lang=de
Wer sich den Tag trotz froher Botschaft verderben will, lese die Medienmitteilung der FMH auch noch http://www.fmh.ch/shared/data/pdf/medienmitteilung_preisüberwacher_d.pdf
15. Juli 2008