«Eine für gewöhnlich sehr zuverlässige Quelle» hat die NZZ am Sonntag vom 13. Juli wissen lassen, der dänische Parallelimporteur Orifarm werde seine Zweigstelle im zürcherischen Stäfa schliessen. Geschäftsführer Stephan Oechslin dementierte dies gegenüber der NZZaS, doch «der Insider insistiert», schreibt das Blatt. Der Grund, warum Orifarm nicht vom Boden wegkommt, ist die Generika-Politik des BAG. Orifarm hat zwar eine Bewilligung für den Parallelimport von Norvasc und Zocor. Doch sind die Preise nicht mehr patentgeschützter Originale inzwischen so stark gesunken, dass sich der Parallelimport nicht mehr lohnt. Neue Dossiers für weitere Zulassungen hat Orifarm laut Oechslin nicht eingereicht. Oechslin gehört zu den Initianten der Volksinitiative, die Parallelimporte auch für patentgeschützte Produkte fordert. Doch die politischen Wege sind in der Schweiz bekanntlich lang, die «Initiative für tiefere Importpreise» noch nicht einmal lanciert. Da ist es nicht unwahrscheinlich, dass dem dänischen Unternehmen der Geduldsfaden lange vorher reisst.
14. Juli 2008