Die 200 gebräuchlichsten Originalmedikamente in der Schweiz sind massiv billiger geworden und liegen inzwischen deutlich unter dem Preisniveau von Deutschland. Genauer: Im Durchschnitt liegt der Herstellerabgabepreis der Top-200 in Deutschland um 10.4 Prozent höher als in der Schweiz, beim Publikumspreis inklusive der deutschen Mehrwertsteuer sind es sogar 20.5 Prozent Unterschied! Sollen wir darauf jetzt stolz sein? Geht es nach dem BAG wohl schon. Dort klopft man sich auf die Schulter. Und in Deutschland? Da wird man wohl jetzt mit dem Argument fechten, Deutschland sei eine Hochpreisinsel. Sogar die teure Schweiz biete die 200 gebräuchlichsten Medikamente billiger an. Also nichts wie los, Preise staatlich drücken, bis sie wieder unter dem Niveau der Schweiz liegen. Worauf man hierzulande wieder lamentieren kann, man sein eine Hochpreisinsel. Etc. etc. Funktioniert doch bestens. Nur, so fragt man sich, warum zwingen wir die Pharmaindustrie nicht gleich, die Medikamente gratis abzugeben? Von Markt kann man bei so viel Staatsinterventionismus ohnehin nicht reden.
19. Mai 2008