Informiert im Gesundheitswesen

Lasst uns das Obligatorium abschaffen!

Die beiden Spitaldirektoren Leo Boos und Werner Widmer plädieren für die Abschaffung des Krankenkassenobligatoriums. Sie begründen dies damit, dass das KVG falsche Anreize setzt und ein System unterstützt, bei der gilt «wer kassiert, befiehlt». Die Argumentation, die die beiden in einem Interview in der NZZaS vom 24. Februar anführen ist schlüssig und verdient Aufmerksamkeit. Beispiel: Die Darmspiegelung soll künftig bei Leuten ab 50 von der Krankenkasse bezahlt werden. Gastroenterologen werden also alles Interesse daran haben, mehr Darmspiegelungen durchzuführen. Sie haben auch dafür gesorgt, dass die Spiegelung nur bezahlt wird, wenn sie sie durchführen. Zahlen tut das Ganze die Allgemeinheit. Den Text kann jeder von uns mit weiteren Beispielen selbst weiterschreiben. Und wir alle wissen, dass nicht alles immer zum alleinigen Wohl des Patienten geschieht. Das könnte sich mit echtem Wettbewerb ändern.

Ausführlich nachlesen kann man das Konzept für eine neue Regelung der Krankenversicherung im Buch, das die beiden Spitaldirektoren zusammen mit anderen Autoren geschrieben haben.

Widmer W., Beck K., Boos L., Steinmann L., Zehnder R., Eigenverantwortung, Wettbewerb und Solidarität, 2007.

Kommentar verfassen

Unsere Partner

Nach oben scrollen
%d Bloggern gefällt das: