Im Kassensturz vom 15. Januar kam die enorme Preisdifferenz zwischen dem Krebsmittel Avastin und dem ähnlichen, aber kleineren Molekül Lucentis zur Behandlung der feuchten Makuladegeneration zur Sprache. Die riesige Preisdifferenz ist tatsächlich stossend, und man hat selbst als der Pharmaindustrie Nahestehender Mühe, der Argumentation deren Vertreter betreffend Preis zu folgen. Was aber völlig unterging in dem Beitrag: Was, wenn ein Arzt eigenverantwortlich Avastin bei der Makuladegeneration einsetzt und irgendeine Komplikation auftritt, die sich – und dafür sorgen dann die Rechtsanwälte – in Zusammenhang mit dem für diese Indikation nicht zugelassenen Avastin bringen lässt? In der Haut dieses Arztes möchte niemand stecken. Es ist daher verständlich, wenn sich kaum ein Arzt auf ein solch selbstmörderisches Experiment einlässt und das teure Lucentis einsetzt, das für diese Indikation zugelassen ist.
18. Januar 2008