In Deutschland fordert ein Rechtsanwalt bei verschiedenen Apothekern eine so genannte Haftanerkenntnis betreffend Vioxx. Der Anwalt handelt im Namen angeblicher Vioxx-Geschädigter. Die Apotheker hätten bereits seit dem Jahr 2000 gewusst, dass eine erhöhte Gefahr bestanden habe, und die Patienten warnen müssen. Der Deutsche Apothekerverband ABDA rät den betroffenen Apothekern dringend, die Haftung nicht anzuerkennen. Es ist nicht klar, wie weit die Apotheker rechtlich belangt werden können.
Wir alle begeben uns allerdings auf einen gefährlicher Pfad, wenn nun nach amerikanischen Verhältnissen versucht wird, jeden Möglichen zum Schuldigen zu stempeln, um dann abzukassieren. Das Resultat wird sein, dass mit der Zeit niemand mehr etwas abzugeben oder zu verschreiben wagt. Ob das dann im Sinne der Patienten ist? Jede Medikation ist nun mal mit gewissen Risiken behaftet. So wie die Krankheit auch. Dass Pharmahersteller und Leistungserbringer die nötige Vorsicht walten lassen müssen, versteht sich von selbst. Aber der Entwicklung, dass sich Patienten im Schadensfall plötzlich als völlig unbeteiligte Opfer darstellen, müssen wir entgegenwirken.
7. Januar 2008