Informiert im Gesundheitswesen

Teuer ist eben doch billiger

Die Pharmaverbände sagen es immer: Innovative Medikamente sind zwar teuer, aber letztlich doch billiger, weil sie insgesamt Behandlungskosten sparen, zum Beispiel durch kürzere Behandlungsdauer. Nur leider will das den Pharmaverbänden keiner so recht glauben. Erstens steigen die Kosten im Gesundheitswesen trotzdem ständig, und zweitens sind die Pharmaverbände Interessenvertreter. Es gibt aber jemanden ausserhalb der Pharmaverbände, der erzählt dasselbe: Frank Lichtenberg, renommierter Oekonom an der Columbia Business School in New York.

Das sind, kurz zusammengefasst, die Erkenntnisse von Lichtenberg:

  • Im Durchschnitt gilt, dass pro Dollar, der in neue Medikamente investiert wird, sich der andere Behandlungsaufwand um sechs Dollar reduziert.
  • Das gilt nur für wirklich innovative Medikamente. Als innovativ betrachtet Lichtenberg jene, die von der FDA im Schnellverfahren zugelassen werden, denn das wird Medikamenten zuteil, die einen medizinischen Fortschritt versprechen. Dort wird der oben genannte Effekt deutlich.
  • Weil Generika definitionsgemäss nie innovativ sind, erhöhen sie laut Lichtenberg die

~totalen Behandlungskosten, obwohl sie die vordergründige Rechnung reduzieren!

Und was tun wir in der Schweiz? Wir setzen alles daran, mit Generika und Preissenkungsrunden die Innovation abzuwürgen, und stehen am Schluss mit einer schlechten Medizin da, die uns insgesamt mehr kosten wird.

http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/wirtschaft/803571.html

http://www0.gsb.columbia.edu/faculty/flichtenberg/index.html

22. Oktober 2007

Kommentar verfassen

Unsere Partner

Nach oben scrollen
%d Bloggern gefällt das: