Informiert im Gesundheitswesen

Pharmasuisse lanciert Image-Kampagne

Gestern lancierte pharmasuisse ihre neueste Image-Kampagne. Aufhänger ist das neue grüne Kreuz der Apotheker, das jetzt – offenbar im Gegensatz zu früher – urheberrechtlich wasserdicht geschützt auf die Vorteile der Apotheke hinweisen soll. Die Dienstleistungen selbst werden mit Fünfliber, Schweizer Pass, Sackmesser und Fussballerleibchen symbolisiert. Wird damit die Schweizer Bevölkerung aufgerüttelt? Kaum. Hier ein paar alternative Ideen.

Die Medienmitteilung kam am 16.8. per Post und mit Sperrfrist per 16.8.! Die sensationelle Meldung sollte also nicht vorzeitig verbreitet werden. Ging ja auch nicht. Egal. Dann erwartet uns das mediale Sperrfeuer bestimmt am nächsten Tag, Freitag, der 17.8. Aber da ist nichts. Nicht einmal eine kleine Notiz. Warum? Weil in der Medienmitteilung absolut nichts Neues, Unerwartetes, Verblüffendes stand.

Liebe Apotheker, nehmt es nicht übel, aber so klappt es einfach nicht. Es ist fade, wenn ihr zum x-ten Mal darauf hinweist, dass Versand- und Internethandel gefährlich sind. Es glaubt's kein Mensch, dass der Prämienzahler profitiert, weil die Apotheker Millionen sparen. Die Prämien steigen trotzdem und die Medikamentenpreise stehen trotzdem immer wieder als zu hoch am Pranger. Es haut auch keinen aus den Socken, dass ihr Rezepte auf Interaktionen etc. prüft. Das ist euer Job.

Schauen die Kommunikationsverantwortlichen von pharmasuisse eigentlich nie fern? Lesen sie keine Zeitungen? Da sieht man doch täglich, wie es geht. Miss Schweiz, Christa Rigozzi, bäckt am rechten Zürichsee-Ufer Donuts – und die Journalisten stehen sich in der kleinen Bäckerei gegenseitig auf den Füssen rum! Jeder in der Region, der in der Zeitung Bildli und die Headline lesen kann, weiss jetzt, wo es die besten Donuts gibt.

Und warum macht Kurt Aeschbacher seinen Sommerjob beim Käser und weiss Gott wo? Warum lädt den keiner in seine Apotheke ein und lässt ihn Rezepte entziffern, Bestellungen aufgeben und den Hauslieferdienst besorgen? Und sage jetzt keiner, das ginge nicht von wegen Berufsgeheimnis und so. Die halbe Schweiz würde dem Mann gerne seine intimsten Geheimnisse erzählen. Ausserdem funktioniert ungefähr so das Geschäft von Sämi Stutz. Also, worauf wartet ihr noch?

Es geht übrigens auch mit einem einfachen Tagi- oder sonstigen Redaktor. Wie füllen die denn alle ihr Sommerloch? Genau, sie gehen zum Cervelat-Promi aus der Gegend und kochen in dessen Küche Pesto-Spaghetti. Am nächsten Tag steht's mit Riesenbild und kurzem Text in der Zeitung.Oder sie wandern vom einen Ende der Schweiz zum andern und berichten täglich darüber. Statt dass die gopfriedstutz nutzlos durch die Wälder streifen, könnten die doch mal von Apotheke zu Apotheke wandern, dort Station machen und mit dem Apotheker plaudern. Zum Schluss macht einer noch ein Föteli und fertig ist der Bericht.

Man muss die Journis natürlich ein bisschen drauf lupfen, liebe pharmasuisse, aber versuchen könnte man's ja mal.

17. August 2007

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