Informiert im Gesundheitswesen

Gefährliche Versichertenkarte

Der vom Bund geplanten Versichertenkarte erwachse immer mehr Widerstand, hiess es heute früh in den Nachrichten. Die Hausärzte verkünden, dass sie keine medizinischen Daten auf die Karte speichern wollen. Andere dagegen bemängelten bereits im Juli, die Karte sei nichts nütze, wenn sie, wie vorgesehen, lediglich Name, AHV-Nummer, Geburtsdatum und Geschlecht preisgebe. Tja, da wird es schwierig. Aus geheimen Quellen wird jetzt bekannt, dass sich eine Gemeinschaft der Bedenkenträger gegen die geplante Versichertenkarte (GBTGGVK) bildet, die ein Papier ausarbeitet für die politisch absolut korrekte Versichertenkarte.

Der GBTGGVK wehrt sich entschieden dagegen, dass die Karte Geburtsdatum und Geschlecht enthält. Das berge Sprengstoff und öffne Tür und Tor für diskriminierende Handlungen. Wenn der Arzt nämlich aufgrund der Karte feststellen sollte, dass der Mensch in seinem Sprechzimmer zum Beispiel weiblich sei, dann wisse man ja nie, ob man einem unverbesserlichen Macho in die Hände gefallen sei, der dann nicht mehr alle Register ziehe bei der Behandlung. Dasselbe gelte für das Alter. Da falle man dann womöglich dem Fallbeil der Alters-Kosten-Nutzen-Analsyse zum Opfer.

Aus demselben Grund hält der GBTGGVK auch die AHV-Nummer für höchst bedenklich.

Der GBTGGVK will sogar prüfen lassen, ob es tragbar sei, dass die Karte den Namen des Versicherten enthalten soll. Denn daraus ergäben sich womöglich Rückschlüsse auf Nationalität und Herkunft. Rassistisch motivierte Behandlungsunterlassungen seien da nicht ganz auszuschliessen.

Den GAU sieht der GBTGGVK voraus, sollte der Bund die Karte trotzdem durchsetzen. Denn wie das so sei mit neuen Dingen, dem einen folge das andere. Bald würden doch auf dieser Karte höchst persönliche Informationen gespeichert, wie Blutgruppe, Allergien oder andere in Notfällen wichtige Daten. Oder vielleicht sogar irgendwelche chronischen Krankheiten und die damit verbundene Behandlung. Da werde es endgültig gefährlich. Was man daraus alles ableiten könne, sei nicht auszudenken!

Die ersten Mitglieder des GBTGGVK, deren Namen selbstverständlich höchst geheim gehalten werden, sollen übrigens alle eingefleischte Autofahrer sein. Jedes Mal nämlich, wenn sie bei der SBB  oder bei einer Fluggesellschaft ein Billett kaufen wollen, werden sie gefragt, wohin die Fahrt gehen soll. Mit einem empörten «das geht Sie nichts an!» verlassen sie gemäss nicht genannt werden wollenden Informanten jeweils die Schalterhalle. Einige Mitglieder des GBTGGVK prüfen derzeit sogar eine Klage gegen die SBB und die Swiss wegen des ungebührlichen Verhaltens ihrer Schalterbeamten.

13. August 2007

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