Am 31. Mai fanden die Generalversammlungen der beiden Apotheken-Interessenvereinigungen Ifak und Pharmavital statt. Beiden geht es gut. Die Finanzen sind im Lot, die Mitgliederzahlen steigen. Trotzdem heisst es aktiv bleiben, denn es gibt immer wieder neue Herausforderungen, denen es zu begegnen gilt. Dass die Versammlungen auf einem topmodernen Solarboot auf dem Bielersee stattfanden, darf als Zeichen dafür gewertet werden, dass man sowohl bei Ifak wie bei Pharmavital offen ist für Neues.
Dr. Claus M. Hysek, Präsident des Ifak Vereins und der Ifak Data AG, griff pointiert die wichtigsten Geschäfte auf. Er ärgert sich darüber, dass bei den Vertragsverhandlungen mit der santésuisse immer wieder neue Verhandlungspartner auftreten, einer wie der andere weitgehend unbelastet von vertieften Kenntnissen der Verhältnisse in der Praxis. Auch dass Preisüberwacher Strahm für die Abschaffung der Beratungspauschalen eintritt, kommentiert er mit spitzen Worten: «Ich frage mich, ob Herr Strahm schon einmal den Servicemonteur für seine Abwaschmaschine bestellt hat.» Da habe Strahm wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken die Wegpauschale von 70 Franken bezahlt. Da käme es allerdings auch keiner Servicefirma in den Sinn, auf die Wegpauschale zu verzichten und dies auch noch als Heldentat zugunsten der Wirtschaft anzupreisen.
Sowohl beim Ifak Verein (+ 6, total 241 Apotheken) wie bei Ifak Data AG (+ 23, total 340 Apotheken) sind die Mitgliederzahlen gestiegen. Ifak Data AG erfreut sich zudem einer sehr hohen Liquidität, was rasches und unabhängiges Agieren erlaubt.
Erfreut wies Hysek auf die steigenden Besucherzahlen der Online-Zeitung 3-min.info hin und dankte Heidi Mühlemann für die redaktionelle Arbeit. Die Seite mindestens einmal pro zu öffnen, sei ein Muss für jeden Apotheker.
Dr. Peter Portmann, Präsident der Pharmavital, konnte ebenfalls auf ein erfreuliches Jahr zurückblicken. Das Durchlaufkonzept mit dem Category Management wurde von 80 Prozent der Mitglieder aufgenommen. Das waren 30 Prozent mehr als erwartet und im Budget eingeplant. «Wir trugen das daraus entstehende Defizit gerne», meinte Portmann, denn es zeige, wie zukunftsgerichtet die Mitglieder der Gruppierung seien.
Neu soll es Pharmavital à la carte geben. In der Schweiz sind rund 1000 der insgesamt 1670 Apotheken einer Gruppierung angeschlossen. Davon gibt es 34. Im Durchschnitt fallen somit auf jede Gruppierung lediglich rund 30 Mitglieder, zu wenige für eine umfassende Infrastruktur. Pharmavital will solchen Minigruppierungen nun Teile ihrer eigenen Infrastruktur zur Verfügung stellen, um auch ihnen ein effizienteres Agieren im Markt zu ermöglichen.
Neu in den Verwaltungsrat der Pharmavital gewählt wurde René Jenny, Präsident der Grossistenvereinigung Europas und den meisten bekannt als ehemaliges Geschäftsleitungsmitglied der Galenica AG. Jenny verfügt über ein breites Wissen und zahlreiche Kontakte. Er wird einstimmig gewählt.
Im Anschluss an die Versammlungen genossen die Mitglieder und Gäste ein Abendessen auf dem Schiff. Leider meinte es der Wettergott nicht gut mit den Pharmazeuten. Es regnete. Zum Glück hatte das Solarboot in den sonnigen Stunden davor seine Batterien aufladen können. Das Schiff gelangte ohne Einsatz von Muskelkraft am Ruder wohlbehalten zurück in den Bieler Hafen.
5. Juni 2007