Das Gesundheitswesen treibt nicht nur hierzulande seltsame Blüten. Auch den Deutschen kommt allerhand in den Sinn, wenn es darum geht, die Preise zu drücken. Die deutsche Krankenkassengruppe AOK mit 25 Mio. Versicherten hat Rabattverträge mit Generika-Firmen abgeschlossen. Weil die Marktführer Hexal, Stada und Ratiopharm sich nicht einspannen lassen wollten, kommen die billigen Generika jetzt aus Israel (Teva), Island (Actavis) und Indien (Rabaxy). Um die Ärzte dazu zu bewegen, diese Generika nun auch zu verschreiben, sollen sie eine «Beratungspauschale» von 20 Euro für jede verschriebene Rabattarznei erhalten, und die Patienten sind von der Zuzahlung befreit. Leer ausgehen tun – wen wundert's – die Apotheker. Die werden ganz einfach dazu verpflichtet, jene Generika abzugeben, mit deren Herstellern die AOK Verträge abgeschlossen hat.
Quellen: NZZ vom 5. Juni 2007, Wirtschaft; DAZ Nr. 22 vom 31. Mai 2007, Seite 20.
5. Juni 2007