Pascal Couchepin will den Vetrag mit der Pharmaindustrie vom Herbst 2005 nicht verlängern. Dies sagte er in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger vom 20. April 2007. Warum er den Vertrag, in dem vereinbart worden war, die Preise älterer Arzneimittel um insgesamt 250 Millionen Franken zu senken, damals eingegangen sei, begründete er damit, man habe den Markt in Bewegung bringen und so innerhalb kurzer Zeit erhebliche Preissenkungen erreichen können.
Grundsätzlich sei es aber nicht Sache des Staates, mit der Industrie, die ein privater Ansprechpartner sei, Verträge abzuschliessen. Deshalb gebe es auch keine Fortsetzung, wenn der Vertrag im Juni dieses Jahres auslaufe.
Kosten sparen will der Gesundheitsminister einerseits mit der Erhöhung des Generika-Anteils von heute 50 auf 80 Prozent. Ausserdem will er auch die Preise der Generika unter die Lupe nehmen. Die seien in der Schweiz zu hoch, «wie die Rabatte zeigen, welche gewisse Firmen ihren Kunden für Generika gewähren können».
Generika ebenfalls einem Ländervergleich zu unterziehen, schliesst Couchepin nicht aus, meint aber «es wäre aber falsch, sich darauf zu konzentrieren und in alter sozialistischer Manier alles planen zu wollen». Sinnvoller sei es, die Anreize richtig zu setzen und dann den Markt spielen zu lassen.
Als dritte Massnahme nannte Couchepin, die Preise alter Medikamente nochmals zu überprüfen, um mehr finanziellen Spielraum für neue, innovative Präparate zu schaffen.
20. April 2007