In Zukunft soll die Gabe von Arzneimitteln an Kinder nicht mehr der Verantwortung der Abgabestelle oder gar der Eltern überlassen werden. Der wenig hilfreiche Hinweis «für Kinder nicht geeignet» soll ersetzt werden durch gezielte Zulassungen aufgrund entsprechender Studien.
Die neue EU-Verordnung verspricht tatsächlich eine verbesserte Situation. Medikamente, die für Kinder geeignet sind, sollen durch ein entsprechendes Symbol (muss noch ausgearbeitet werden) gekennzeichnet sein. Und nicht nur das. Die Medikamente sollen in Zukunft auch Angaben darüber aufweisen, für welche Altersgruppen sie eingesetzt werden dürfen. Fünf Altersstufen sind vorgesehen.
Dies bedingt aber auch, dass Studien an Kindern durchgeführt werden. Andreas Franken vom deutschen Bundesverband der Arzneimittelhersteller gibt sich in einem Interview in der Deutschen Apothekerzeitung optimistisch. Die Arzneimittel würden lediglich an kranken Kindern geprüft, und da sei die Bereitschaft der Eltern, ihr Kind an einer Studie teilnehmen zu lassen, in der Regel durchaus vorhanden, vor allem wenn man ihnen aufzeigen könne, dass die Kinder dadurch ganz besonders engmaschig überwacht und betreut würden.
Es ist zu hoffen, dass er recht behält. Sonst stünden wir einmal mehr vor der unbefriedigenden Situation, dass zwar alle nach Sicherheit rufen, aber niemand bereit ist, dafür auch einen persönlichen Einsatz zu leisten.
7. Februar 2007