Informiert im Gesundheitswesen

Analyse der Swissmedic kein Ruhmesblatt

Heinz Locher, Unternehmungsberater mit Erfahrung im Gesundheitswesen (www.locher-bern.ch), pflegt kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wenn er in seiner Prozess- und Organisationsanalyse der Swissmedic Handlungsbedarf feststellt, darf man jede Zeile glauben. Die Analyse ist in der Novemberausgabe des PharmaJournal der Pharmasuisse, früher SAZ vom SAV genannt, nachzulesen. Hier einige aufschlussreiche Punkte daraus.




Zwar attestiert Heinz Locher der Swissmedic gleich zu Beginn «Das Potential der Mitarbeitenden auf den verschiedenen Stufen ist hoch», und er stellt fest, dass sich die Mitarbeiter innerhalb der Organisationseinheiten unterstützen und innerhalb ihrer Teams die Synergien nutzen. Bereits der zweite Teil des positiven Einstiegs lässt aufhorchen. Dort werden unter anderem die flexiblen Arbeitszeiten, die Weiterbildungsmöglichkeiten und die gute internationale Vernetzung als Pluspunkte aufgeführt. Liest man etwas weiter beim Kapitel «Wo besteht Handlungsbedarf?», stösst man unter «Führung» auf den Satz «Betonte Ausrichtung der Tätigkeit auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden (z.B. bezüglich Teilzeitarbeit)». Unschwer, sich die Situation vorzustellen. Man richtet sich gemütlich ein und arbeitet nach dem Motto, es dauert so lang, wie es dauert. Könnte in den unterschiedlichen Teilzeitpensen die unterschiedlichen Fristen für die Bearbeitung der Dossiers liegen, wie sie von der Industrie immer wieder bemängelt wird? Auszuschliessen ist es nicht. Bei allem Verständnis für Teilzeitarbeit, im Markt draussen hat der Tag 24 Stunden.Da fügen sich die Feststellungen Lochers zu den Mitarbeitenden nahtlos an: «Mangelhafte Orientierung an den Problemen und Bedürfnissen der regulierten Industrie» und «Mangelhaftes Verständnis für Anspruchsgruppen».

Der Eindruck, dass die ganze Organisation ein ziemlich unbeweglicher Koloss ist, zieht sich durch alle Bereiche. Die Begriffe ineffizient, mangelhaft und ungenügend tauchen immer wieder auf. «Breite und Tiefe der angetroffenen Probleme sind schwerwiegend. Ihre Behebung wird sehr erheblicher Anstrengungen bedürfen und längere Zeit in Anspruch nehmen», schreibt Locher. Man wird sich also noch etliche Jahre in Geduld üben müssen. Aber ein Anfang ist mindestens gemacht.

17. November 2006

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