Ende 2004 verschickte Pfizer per persönlich adressierter Post einen Migräne-Ratgeber und eine Anleitung zur Selbstuntersuchung. Jetzt muss das Unternehmen 930’000 Schweizer Frauen einen Brief schreiben und sie darüber aufklären, dass in besagter Broschüre «einseitige und irreführende Informationen» enthalten gewesen seien. Die unangenehme Hausaufgabe verhängte Swissmedic. Pfizer wehrte sich. Ohne Erfolg. Auch beim Bundesgericht ist man der Meinung, der Nacherziehungskurs sei rechtens.
Wir alle kennen solche und ähnliche Broschüren. Sicher verfolgen sie den Zweck, den Umsatz zu steigern, in diesem Fall von Triptanen. Sicher sind nicht alle Pharmafirmen gleich sensibel in ihrem Vorgehen. Aber dass jetzt Pfizer alle damals angeschriebenen Frauen nach zwei Jahren nochmals kontaktieren soll, ist absurd. Auch wenn Swissmedic behauptet, solche Werbung sei «potentiell gesundheitsgefährdend». Was für ein Unsinn. Zwar sind Triptane in der Schweiz noch rezeptpflichtig, aber andernorts bereits als OTC-Produkt im Handel.
4. September 2006