SD-Ärzte haben viele Argumente, wenn es darum geht, das Geschäft mit dem Medikamentenverkauf zu rechtfertigen. Weniger ins Zeug legen tun sie sich für Investitionen, die für die korrekte Lagerung der Arzneimittel nötig sind. Da fragt auf der Website der «Ärzte mit Patientenapotheke, apa» jemand allen Ernstes: «Benötigt man zur Aufbewahrung von zu kühlenden Medikamenten wirklich einen speziellen Industrie-Kühlschrank?» Die Antwort darauf klingt ein bisschen nach Radio Erivan.
«Sie benötigen nicht unbedingt einen Industriekühlschrank für Medikamente. Ein herkömmlicher Kühlschrank wie er zur Aufbewahrung von Lebensmitteln verwendet wird, reicht aus. Wichtig zu wissen ist, dass die Wärme generell steigt. Also werden Sie im oberen Bereich sowie im Türbereich des Kühlschrankes nicht dieselben Temperaturen haben wie im unteren Bereich. Somit ist meist nur der mittlere und untere Bereich des Kühlschranks zur Lagerung von zu kühlenden Medikamenten geeignet.»
Tja, da staunt der aufmerksame Apotheker. Ihm wird per Revisionsprotokoll bis hin zum WC-Papier alles exakt vorgeschrieben, egal, was es kostet. Aber in der Arztpraxis tut’s auch ein gewöhnlicher Kühlschrank. Und da wir alle wissen, dass Ärzte eine äusserst sparsame Spezies sind, fällt es schwer, zu glauben, dass der obere Teil des Kühlschranks leer bleibt. Wie er genutzt wird, bleibt natürlich Spekulation. Aber da es keine zu kühlende Medikamente sein können, was dann? Der Znüni-Schinken und die Butter? Da hoffen wir, dass wenigstens die Tupperware-Behälter dicht halten!
17. August 2006